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Mag. Dipl.-Ing. Marek Wojcik Wang Interface

Wang Drucker Emulation - eine Erfolgsgeschichte

Das Bild zeigt nicht mein Interface. Ich habe leider keine Bilder die ich zeigen könnte.

In Sommer 1985 hatte ich ein Angebot bekommen, eine Druckeremulation für Wang Computer zu entwickeln. Ich wurde in einer kleinen Wiener Firma angestellt. Ein Datensichtgerät (mit serieller RS232 Schnittstelle!) und ein gebrauchtes Wang Host System hatte ich von Anfang an zur Verfügung. Da Wang ein Bi-axial-Kabel für die Peripherie-Kommunikation verwendet, habe ich mit Hilfe eines Oszilloskops die Kommunikationsparameter ermittelt, einen Datenempfänger gebaut und einen Schlumberger Spectrumanalyzer mit Z80 Circuit Boards bestellt.

So begann mein größtes Hardwareabenteuer. Ich war allein damit beschäftigt.

Die Analyse des zu emulierendes Druckers war mein erster Schritt. Es hat sich herausgestellt, dass das Interface mit zwei Prozessoren bestückt werden musste - einem Intel 8085 und einem Z80. Das Wang-System schickt nach dem Einschalten eines Peripheriegerätes ein Programm – einen Microcode, der in den bis zu 64 KB großen DRAM geladen und vom 8085 Prozessor abgearbeitet wird. Ich habe beschlossen mein Interface genauso zu bauen und die Emulation eines Wang Nadeldruckers durch den zweiten Prozessor durchzuführen.
Um das Interface vor Kopien zu schützen und die Schaltung zu reduzieren, habe ich mich für den Einsatz von Programmierbaren Logic Devices (PLD) vom Altera entschieden.
Als Prozessor habe ich den Z80 gewählt. Den Befehlssatz des Z80 konnte ich auswendig.
Nach einem Jahr konnte ich einen ersten Ausdruck vom Wang-Drucker vorweisen. Ein Prototyp der Leiterplatte und der Bestückungsplan waren erst nach einem weiteren Jahr fertig. Die meiste Zeit hat mich die Softwareemulation gekostet.
Die ganze Logik wurde in einem EPROM gespeichert. Dort wurden auch die für den Enddrucker spezifischen Einstellungen eingebracht. Die ersten vier Jahre habe ich das EPROM direkt über einen EPROM Brenner mittels Hex Code programmiert. Erst später kam ein Aschling in-Circuit-Emulator für Z80 mit Assembler zum Einsatz.
Versorgt wurde das Interface über die parallele Schnittstelle (Centronics) vom Enddrucker. Einen zusätzlichen Centronics-Anschluss habe ich eingebaut, damit der Drucker auch von anderen Quellen wie PCs verwendet werden konnte.

Es ist eine robuste Lösung entstanden.

Die Emulation eines Nadeldruckers war die richtige Wahl. Zumeist wurde die Interfaceplatine direkt in den Drucker eingebaut. Das Interface kann mehrere Druckertypen von Kyocera, Xerox, Canon und HP Laserdrucker, aber auch die schnellen Ionendrucker mit Druckgeschwindigkeit von über 100 Seiten pro Minuten bedienen. Auf der Seite von Wang war immer ein Nadeldrucker 5577 in Verwendung.

Ich habe in Österreich mehrere Installationen durchgeführt. Aber auch im Ausland - Deutschland, Luxemburg und sogar in Südafrika - habe ich erfolgreich Wang Rechner an verschiedene Drucker angeschlossen und die nötigen Einschulungen durchgeführt. Das Interface wurde auch in den USA (Lockheed in Kalifornien), in den Arabische Emiraten und vielen anderen Länder genutzt.

In dieser Firma habe ich sechs Jahre gearbeitet.
Danach habe ich meine eigene Firma gegründet.